Die Wirtschaftlichkeit spielt bei vielen Managern häufig leider nur eine untergeordnete Rolle. Vor allem, wenn es um das unbedingte Halten seiner Stars bzw. seiner überdurchschnittlich guten Eigengewächse geht. Da nehmen es viele Kollegen in Kauf, gehaltstechnisch über ihre finanziellen Grenzen hinauszugehen.
Völlig unabhängig von der Stufe der Geschäftsstelle (denn auch diese potenzielle Hürde des wirtschaftlichen Sinns wird oftmals bewusst übersprungen) würde ich mich eher an der Realität orientieren: Denn dort ist es ja völlig logisch, dass Spieler mit hohem Talent und somit auch hohen sportlichen Ambitionen ihren Vertrag nicht mehr verlängern wollen, wenn sie sich weit über der Durchschnittsstärke ihres Teams befinden. Von daher müsste es meines Erachtens bei einem erwartbaren Überschreiten dieser Durchschnittsstärke um den prozentualen Wert X eine frühzeitige Warnung im Menü für Vertragsverhandlungen geben, die den Manager darauf hinweist, dass der entsprechende Spieler beim tatsächlichen Überschreiten nicht mehr bereit sein wird, überhaupt noch seinen Vertrag zu verlängern, weil er den Verein dann verlassen und nach Höherem streben will.
Somit hat man evtl. noch eine letzte Chance auf Vertragsverlängerung vor der nächsten AAW, zumindest wenn der laufende Vertrag noch maximal für die laufende Saison gilt.
Lässt man diese Möglichkeit verstreichen und der Vertrag läuft aus, dann wandert dieser Spieler automatisch beim Saisonwechsel in die Akademie und der abgebende Verein erhält an Saisontag 1 lediglich den Mindestpreis (also nach Abzug der Steuern) zum Zeitpunkt vor der AAW. Diese AAW macht der Spieler dann bereits in der Akademie, natürlich weiterhin auf Grundlage der abgelaufenden Saison bei seinem Ex-Club, und wird dann direkt auf den TM gestellt.
Ein Manager muss also spekulieren, ob sein Topstar bei der nächsten AAW die magische Grenze reißen wird und somit keine Verlängerung mehr möglich ist oder ob ein früherer Verkauf nicht wirtschaftlich sinnvoller wäre. Ich spreche auch gar nicht von deutlich stärkeren Spielern innerhalb eines Teams, was ja durchaus auch normal ist und vorkommen kann, sondern wirklich nur von völlig absurden Gefällen, nämlich dort, wo selbst eine (eigentlich bis heute noch immer zu hohe) Ligabremse nicht dazu führt, dass ein Manager folgerichtige Entscheidungen trifft, die zur Gesundheit seines Vereins, aber auch zur Gesamtbalance von KoF beitragen.
Beispiel: Ein Starspieler-Talent in Liga 5 entwickelt sich in seinen ersten 2 Profijahren bei seinem Jugendverein (mit Durchschnittsstärke 55) so gut weiter, dass er z.B. Gefahr läuft, bei der nächsten AAW (meinetwegen) 40% stärker als der Durchschnitt seines Teams zu werden, also die Grenze von Stärke 77 zu erreichen oder gar zu überschreiten. Und selbst dies würde er dann ja sogar schon gebremst tun, sodass er im Grunde auch vorher schon nicht sein Potential vollends ausschöpfen kann. Das will er aber natürlich. Also zieht er die Reißleine und verlängert somit auch keinen neuen Vertrag. Das wäre in der Realität wohl das normalste der Welt. Noch normaler ist dort allerdings, dass Vereine ihre Topstars zu einem Zeitpunkt abgeben, der den höchstmöglichen finanziellen Gewinn für den Club verspricht, ohne den Spieler dabei zu demotivieren und zu vergraulen, weil sie ihn in seiner sportlichen und somit auch finanziellen Weiterentwicklung behindern.
Kleine Vereine bilden aus und versorgen die größeren. Größere Clubs können junge Spieler nicht gleichermaßen gut fördern und müssen dafür mehr Geld investieren, um den sportlichen Erfolg zu sichern, der ihnen hierfür ja auch die finanziellen Grundlagen verschafft. Beide Seiten sind demnach also aufeinander angewiesen.
Das ist in der Realität so und bei KoF sollte dies, zumindest mal im Ursprung, so sein.
Jetzt werden sicherlich einige Stimmen sagen, dass sie von solchen Methoden "mit der Brechstange" nicht viel halten. Da stimme ich grundsätzlich sogar zu. Aber ich weiß eben auch, dass der von Hause aus egoistische Mensch nicht immer zugänglich ist für rationale Entscheidungen und daher manchmal auch einfach zu seinem Glück gezwungen werden muss bzw. dass man ihn eben auch dazu verpflichten muss, das richtige für die Allgemeinheit zu tun. Denn anders würde unsere Gesellschaft wohl auch gar nicht funktionieren. Die wenigsten würden freiwillig Steuern zahlen.
Und zu guter Letzt würde ich denjenigen auch entgegnen: So wie es bisher immer lief bei KoF, dass man grenzenlos Verträge mit Spielern verlängern konnte, dabei weder dem Spieler, noch dem eigenen Budget oder gar der Allgemeinheit einen Gefallen tut, das ist in meinen Augen eigentlich der Inbegriff einer Brechstangen-Methode. Und diese gibt es nun sogar schon seit Anfang an.